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Bearbeitung: 03.09.03
Folgende Resolutionen verabschiedete der SL-
Gegen weitere Diffamierungen
Die Vertriebenen begrüßen es selbstverständlich, daß immer mehr gesellschaftliche Gruppen Verständnis für ihre Anliegen zeigen und bereit sind, die bisherige Dialogverweigerung aufzugeben. Für unannehmbar halten sie jedoch die Behauptung, daß diese Entwicklung erst möglich geworden sei, nachdem es der gegenwärtigen BdV-
Die Vertriebenen legen jedoch größten Wert darauf, niemals in irgendeiner Ecke gestanden, sondern immer nur für die historische Wahrheit und für die Verteidigung der Menschenrechte eingetreten zu sein. Sie weisen die genannten Anschuldigungen auch deshalb zurück, weil sie geeignet sind, den Vertreiberstaaten als nachträgliche Rechtfertigung für die Vertreibung zu dienen.
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreisgruppe Hochtaunus, fordert dringend, die neuerlichen Diffamierungsversuche einzustellen bzw. zu unterbinden.
Zentrum gegen Vertreibungen
Durch das Gerangel um Standort und Zielsetzung des geplanten Zentrums gegen Vertreibungen fühlen sich die Vertriebenen des Hochtaunuskreises erneut gedemütigt. Sie lehnen es ab, daß ihnen oft Nichtbetroffene vorschreiben wollen, wie sie sich erinnern sollen. Als geradezu irrwitzig erscheint die mitunter vorgeschlagene Europäisierung des Zentrums, denn dadurch erhielten auch Staaten ein Mitspracherecht, zu deren Rechtsordnungen nach wie vor Vertreibungsdekrete gehören.
Die SL-
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HORRORVISION VERTREIBUNGSZENTRUM
Der Streit um ein "Zentrum gegen Vertreibungen" zeigt, welche Emotionen noch unter der Oberfläche schwelen. Gegen diese hilft keine Versöhnungsrhetorik, sondern nur ehrliche Bestandsaufnahme und nüchterne Bewertung.
Der Raum zwischen Ostsee und Adria stellte in der Vergangenheit ein riesiges Laboratorium der Weltgeschichte dar. Er war Heimat zahlreicher Ethnien, deren staatliche Organisation teils in der Hand des preußischen Königshauses, teils in der des Hauses Habsburg lag. Dabei erstarkten die nichtdeutschen Gruppen durch Mitgenuß an den deutschen Einrichtungen und strebten schließlich nach Emanzipation. Als Ideallösung dafür galt 1919 der Grundsatz der Selbstbestimmung (Wilson). Daraus wurde aber nichts, denn man ließ leichtfertigerweise eine Systemvermischung zu, indem man mit dem Selbstbestimmungsrecht wirtschaftliche, strategische und historische Ziele verquickte. Die größte Verantwortung dafür trägt Italien, denn es bestand auf der Erfüllung eines 1915 mit Großbritannien abgeschlossenen Geheimvertrages, der ihm die Annexion Südtirols als Lohn für den Frontwechsel zusicherte. Wilsons Selbstbestimmungsplan war damit durchbrochen und ermöglichte es auch anderen "Mitsiegern", systemfremde Ziele durchzusetzen. Dieser Systembruch wäre nur beherrschbar gewesen, wenn die Siegermächte für einen wirksamen Minderheitenschutz gesorgt hätten. Aber auch das blieb Wunschdenken.
Der falschen Weichenstellung von 1919 lag somit philosophische Erkenntnisschwäche zugrunde. 1945 kam leider noch Mangel an wirtschaftlicher und politischer Einsicht hinzu. Die "Mitsieger" erkannten nicht, daß es im Industriezeitalter weniger auf Landmasse ankam, als auf tüchtige Menschen. Deutschland genoß seinen größten Wohlstand, als es die geringste Ausdehnung seiner Geschichte hatte. Außerdem übersahen sie, daß die ihnen von den Hauptsiegermächten gewährten Wohltaten tückische Danaergeschenke waren, durch die sie in Gegensatz zu Deutschland und damit in Abhängigkeit von den Großmächten gebracht werden sollten. Und schließlich bedachten sie nicht, daß sich angesichts der Maßlosigkeit ihrer Strafaktionen eine Art Catilina-
Caesar lag mit seiner Warnung ziemlich richtig. Die Vertreiberstaaten müssen heute gerade die Frage nach der Härte der Bestrafung fürchten. Ein Vertreibungszentrum, das dafür Anschauungsmaterial und Hintergrundwissen bereithält, gehört daher zu ihren absoluten Horrorvisionen. Man muß aber daran erinnern, daß Polen und die CSR 1919 zu den Mitunterzeichnern des Versailler Vertrages gehörten, eines Vertrages, der die Demütigung und Entrechtung Deutschlands auf die Spitze trieb und ein eindeutig feindseliger Akt war. Davon rückten sie auch nicht ab, als der amerikanische Historiker Harry Elmer Barnes 1927 herausstellte, daß von den fünf Hauptbeteiligten am Ersten Weltkrieg Deutschland zu dessen Entstehen am wenigsten beigetragen hatte. All das ist zu bedenken, wenn Ursachenforschung betrieben wird. Die Spirale der Feindseligkeiten wurde 1919 in Gang gesetzt, nicht erst später, zumal wenn man dem israelischen Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, folgen will, der 1967 auf die Frage, wer den Sechstagekrieg angefangen habe, antwortete: "Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist".
Nötig ist also eine klare historische Analyse. Das Nachdenken über die Vertreibungsursachen mittels populistischer Schlagworte zu unterbinden, grenzt an intellektuellen Provinzialismus. Winston Churchill bezeichnete den Zweiten Weltkrieg 1945 als "unnötig". Dirk Bavendamm schrieb über die Situation im August 1939: "Die Hauptsorge der Briten bestand darin, daß sich Deutschland und Polen doch noch friedlich einigen könnten". In dieser Richtung weiterzuforschen, könnte das Gerangel um das Zentrum gegen Vertreibungen entkrampfen und vielen zu einem neuen, ihrer würdigeren Weltbild verhelfen!
Geschrieben am 27.10.2003:
Der Vertreibungskontext
Wie in der Presse zu lesen war, lehnt der tschechische Ministerpräsident Spidla die Errichtung eines Vertreibungszentrums ab, da er befürchtet, die Vorgänge nach 1945 könnten aus dem Zusammenhang gerissen werden. Dem kann durch einen Blick auf das Jahr 1918 leicht abgeholfen werden: Bevor aus den Ländern Böhmen, Mähren und Slowakei die Tschecho-
Was folgte, war schmerzlich und unschön, geschah aber nicht voraussetzunglos. In diese Richtung weiterzudenken, könnte das Gerangel um das Zentrum gegen Vertreibungen entkrampfen und vielen zu einem neuen, ihrer würdigeren Weltbild verhelfen!